Freitag, 29. Juni 2012

Urheberrecht

Man muss sich einmal ansehen, wer aktuell von dem existierenden Urheberrecht profitiert. Das ist auch sehr leicht daran zu sehen, wer denn Gesetzesvorschläge wie ACTA durchsetzen will. Es sind nämlich NICHT die Urheber wie Autoren oder Musiker, sondern es sind die sogenannten Verwertungsgesellschaften und die grossen Konzerne, die mit den Werken der Urheber/Künstler Geld verdienen. Die richtigen Urheber treten nämlich sehr viele Rechte von ihren Werken an diese Gesellschaften ab. Zu diesen Nutzniessern gehören Verlage, GEMA und Distributoren wie Amazon.
Von den Künstlern bekommt nur ein sehr geringer Prozentsatz so viel Geld von diesen Gesellschaften, dass sie auch davon leben können. Der Grossteil der richtigen Urheber muss sich jetzt schon weitere Geschäftsmodelle überlegen um überleben zu können.

Dass wir inzwischen in einer digitalen Gesellschaft leben dürfte nun hinreichend bekannt sein. Und dass es ein leichtes ist, ein digitales Medium zu kopieren auch. Deswegen macht es keinen Sinn, dagegen mit noch so grossen High-Tech Mitteln anzukämpfen, das ist eine Tatsache. Hiervon profitieren nur die Unternehmen, die die Verschlüsselungssoftware anbieten (Genauso wie beim Sicherheitswahn die Sicherheitsunternehmen profitieren).
Nun haben die Verwerter ein Problem, weil sie in der vor-digitalen Zeit den Prozess des Kopierens beherrscht haben. Und sie denken, dass sie das weiterhin tun können, aber genau das funktioniert nicht. Anstatt sich neue Lösungen und Vertriebswege auszudenken wird auf den alten Geschäftsmodellen verharrt und es wird versucht, dies mit allen Mitteln durchzusetzen.

Ein neues Geschäftsmodell ist auch Musik-Streaming, es fragt sich nur, für wen. Wenn man sich diesen Artikel über Spotify durchliesst, kommt es einem so vor, wie wenn die Musikindustrie dahinter steckt und für die Künstler nicht so viel Geld übrig bleibt. Ich frage mich, warum die das überhaupt machen. Mit downloads bekommen sie viel mehr Geld. Das hat Apple schon vor Jahren verstanden und deswegen iTunes auf den Markt gebracht.

Ein anderer Aspekt ist, warum Leute "Content" unzulässigerweise downloaden. Zwei Bespiele dazu:
1.) Ein Film läuft im Kino, ich habe ihn mir angesehen, er war toll, und nun will ich eine DVD kaufen. Es stellt sich heraus, dass es diese erst in einem halben Jahr gibt.
2.) Ich will mir Tennis ansehen. Für ATP Turniere gibt es ein Abo für den Rechner, für das Betrachten via Fernseher gibt es nichts. Schön, gekauft. Leider ist Wimbledon nicht dabei. Schade. Wimbledon kann man in Deutschland offiziell nur über Sky ansehen. Dazu braucht man leider einen Decoder und einen Fernseher, was ich beides nicht besitze.

Diese Beispiele zeigen, dass es zu wenig Angebote gibt um die Nachfrage zu bedienen. Die Leute begreifen nicht, dass die alten Geschäftsmodelle überholt sind. Und wenn es die Angebote offiziell nicht gibt weichen die Leute dahin aus wo diese befriedigt werden. Auch wenn es mit mehr Aufwand verbunden ist.

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