Mittwoch, 26. Dezember 2012

Waschmaschine teilen? Neee!

Ich will eigentlich so wenig wie möglich besitzen, weil ich mich ansonsten um die ganze Pflege von diesen Dingen kümmern muss. Und bis jetzt war ich noch nicht Besitzer einer Waschmaschine (in Life 2.0 ;-)). Da dachte ich mir, warum kann ich in meiner neuen Wohnung - ein Haus mit 6 Parteien - nicht mit anderen Leuten die Waschmaschine teilen. Die Waschmaschinen stehen NICHT in den einzelnen Wohnungen. Wenn man in den Waschraum im Keller reinsieht ist es schon witzig, 6 Waschmaschinen dort in Reihe stehen zu sehen. Wie oft wäscht man denn in einem 2-Personen Haushalt? 1-2mal die Woche, nehme ich mal an. Das heisst, die Machine ist in der Woche für 3 Stunden belegt, das entspricht einem Ausnutzungsgrad von 3/(7*24) = 1.7%. Hey, super!

Ich habe dann mal die Leute gefragt, ob sie nicht mit mir ihre Waschmaschine teilen wollen, und habe ihnen 100€/Jahr angeboten. Aber das kam gar nicht in Frage. Es war definitiv keine Frage des Geldes sondern etwas anderes. Aber was? Die Ausreden waren fantastisch, "Da muss ich meine Frau fragen", "Meine Maschine ist schon so alt, da rentiert sich das nicht" (??) Dann habe ich mir die Maschinen angesehen, und es waren fast alle von Miele oder Bosch, also qualitativ hochwertige und teure Maschinen. Inzwischen denke ich, dass es recht schwer sein muss, ein schon einmal gekauftes Ding dann später mit jemand anderem zu teilen. Besonders wenn es sich um so teure Dinge handelt. Jeder will lieber sagen können "Das ist meins!". Oder haben die Leute hygienische Bedenken?

Montag, 24. Dezember 2012

Regen in Dubai

Das ist ja mal was ganz besonderes, Regen in Dubai, der Regen prasselte richtig runter! Nach verschiedenen Aussagen kommt das nur sehr selten vor. Und ausgerechnet an diesem Tag wollten wir einen Yacht Ausflug machen, einen Rundtrip zu den Sehenswürdigkeiten wie “The world", "The Palm", "Hotel Burj al Arab", ...
Und es war richtig kalt, nur mehr 20 Grad, das sind ja schon winterliche Temperaturen! :-)
Hotel Burj al Arab
Und es blieb nicht dabei. Nachdem wir tolle Blitze bewundert hatten, sank unsere Begeisterung für das besondere Schauspiel. In unserem Appartement im Erdgeschoss - das Haus hat acht Stockwerke! - floß das Wasser aus dem Sicherungskasten! Wir hörten es richtig brutzeln bevor der Sicherungsautomat dann doch ansprang. Am nächsten Tag hat der Hausmeister den Sicherungskasten zum Trocknen ausgebaut und auf die Terrasse gelegt.
Aus einer Steckdose kam anstatt Strom Wasser herausgeflossen! Und nach zwei Tagen hatten wir auch schon wieder Strom ;-)
Nun haben wir unseren Ausflug eine Woche später gemacht, bei wesentlich besseren Wetter :-)
Und es war traumhaft, die Attraktionen vom Meer aus zu betrachten. Die Skyline und besonders das Hotel Burj al Arab vom Meer aus zu betrachten ist schon etwas besonderes.

Freitag, 30. November 2012

EU

Es ist zwar schon etwas her, trotzdem noch ein paar Gedanken zum Friedensnobelpreis für die EU. Aus meiner Sicht stellt der Preis nicht (nur) eine Bewertung für die Zukunft dar, sondern bewertet die Leistungen der Vergangenheit. Und es ist ganz klar eine Leistung der Europäischen Union, daß es seit langer Zeit in Europa keine Kriege mehr gegeben hat (wenn man den in Yugoslawien nicht dazu zählt).

Es ist eine Errungenschaft unserer Gemeinschaft und unserer kulturellen Evolution, daß wir für so lange Zeit keine kriegerischen Auseinandersetzungen mehr haben, sondern unsere unterschiedlichen Auffassungen mit Worten und Diplomatie lösen. Auch wenn das nicht immer einfach ist, wie die lange andauernde Schuldenkrise zeigt. Natürlich haben die einzelnen Staaten immer eigene Interessen und wollen diese auch durchsetzen. Manchmal dauern die Diskussionen lange, aber letzten Endes wird immer eine friedliche Lösung gefunden. Daß es sich beim Nobelpreis um Vorschußlorbeeren handeln soll, finde ich nicht so gut. Als negatives Beispiel will ich hier Barak Obama anführen, bei dem sich die - zugegebenermaßen - grossen Hoffnungen auf eine Änderung der amerikanischen Politik, besonders der Aussenpolitik, nicht erfüllt haben.
Aus wirtschaftlicher Sicht können die einzelnen Staaten in Europa nicht alleine überleben. Nur in einer Gemeinschaft können wir gegen Asien und die USA bestehen.

Dienstag, 13. November 2012

eBooks etc.

Nachdem ich nun ein stolzer Besitzer eines Nexus 7 tablets bin, habe ich mich mehr mit den Medien beschäftigt, die man damit ansehen und anhören kann. Übrigens bin ich mir recht sicher, dass ich der Besitzer bin, ich habe einen Kaufvertrag, und kann damit nun mit dem Gerät machen was ich will. Das ist bei anderen Dingen heutzutage nicht immer so, da muss man ganz genau aufpassen, welche Rechte man hat. Darf man nur angucken, oder auch anfassen, darf man kopieren, weitergeben oder zitieren. Das ist nicht mehr so einfach.

Aber kommen wir wieder zurück zu den eBooks. Dort gibt es zuerst einmal verschiedene Formate, PDF, epub, Kindle, Google Books, iBook,... PDF ist ein Format, das man einfach weitergeben kann, epub ist ein offenes Format, aber man hat schon mehr Möglichkeiten Rechte des Lesers zu definieren. Bei Google Books, iBook und bei Kindle handelt es sich um Formate, die DRM (Digital restriction rights Management) umsetzen. Und das muss man sich erst einmal bewusst machen, was das bedeutet.
Denn wir kaufen nicht mehr das Buch, sondern wir erwerben nur mehr das Recht, es zu lesen. Abhängig von dem Anbieter gibt es verschiedene Möglichkeiten, auf welchen Geräten man die Bücher lesen kann. Eigentümer bleibt weiterhin Herausgeber bzw. Verleger. Wir können die Bücher nicht mehr ausleihen (bei Amazon gibt es erste Ansätze dies anzubieten), und wir können die Bücher auch nicht weiterverkaufen, wir besitzen sie ja nicht. Es ist eigentlich so ähnlich, wie wenn wir ins Kino gehen. Dort können wir den Film auch nur einmal ansehen. Das eBook können wir für unbegrenzte Zeit (jedenfalls theoretisch & meistens) lesen. Der Vorteil von eBooks ist ganz klar, dass wir nicht so viel herumschleppen müssen, neben den kleineren Vorzügen wie suchen und Lesezeichen setzen, Anmerkungen schreiben. Der Nachteil ist, dass wir es nicht mehr körperlich besitzen. Aber seid ehrlich, wie oft habt ihr ein Buch mehr als einmal gelesen?
Dann frage ich mich, warum fast der gleiche Preis als für das physikalische Buch verlangt wird. Die Herstellkosten sind doch wesentlich geringer. Ausser die eBooks werden z.b. mit Videos aufgewertet. Und nachdem die Bücher nicht mehr an Freunde etc. weitergegeben werden können sollen doch auch mehr Bücher “verkauft“ werden. Bei den Filmen sind die Rechte noch mehr eingeschränkt (Google), man muss sich den Film innerhalb von 30 Tagen ansehen, und dann innerhalb von 48 Stunden.

Donnerstag, 8. November 2012

Wirtschaftssysteme

In den USA werden sehr viele Dinge von ein paar wenigen Personen kontrolliert, die Macht ist recht konzentriert. Das ist in der Politik so, und auch in der Wirtschaft. Eine gute Beschreibung der Historie in der amerikanischen Kommunikationsindustrie findet man in dem Buch von Tim Wu über den Master Switch. Nicht umsonst sind manche Firmen (Microsoft, AT&T, Google) dort so mächtig. Das gleiche gilt auch für die Finanzindustrie.

Und diese mächtigen Konzerne steuern auch die Politik. Jetzt kann man sich darüber streiten, warum es Obama nicht gelungen ist, z.B. das Bankensystem zu reformieren, ob es daran liegt, dass er es nicht wirklich wollte und es nur ein Wahlkampfthema war, oder ob er seine Vorstellungen einfach nicht gegen die Lobby der Finanzindustrie durchsetzen konnte.
Auch ist bekannt, dass es in den USA einen wesentlich grösseren Unterschied zwischen den Armen und den Reichen gibt wie bei uns.
Ich stimme dem Artikel im Spiegel zu, dass es für uns keinen Unterschied macht, wer in den USA Präsident geworden ist.
Deutschland dagegen ist sehr von seinem Mittelstand geprägt, es gibt nicht so viele Grosskonzerne. Und das spiegelt sich auch wieder in unserem Parteiensystem und in unserer Gesellschaft. Alles ist mehrschichtiger. Was nicht immer besser ist, denn Diskussionen über Themen dauern immer länger als wenn eine Person oder ein Gremium einfach Entscheidungen treffen.

Unsere Europäischen Vorstellungen von Demokratie sind dann doch etwas anders als die von den USA, auch wenn man sie als die erste demokratische Nation bezeichnet werden.
Die Wirtschaft steht natürlich nicht alleine, sondern ist sehr stark mit der Politik verwoben, und selbstverständlich versuchen die grossen Firmen mit Lobbyarbeit die Gesetze in die von ihnen gewünschte Richtung zu beeinflussen. Wie stark man den Kapitalismus mit einer Demokratie im Zaum hält ist dann gerade die Kunst, und die Demokratien bewegen sich hier auf einem schmalen Grat. In den USA überwiegt der Kapitalismus, und es ist die Frage, wie lange das (noch) gutgeht.
Mir ist unser Weg in Europa lieber, auch wenn es manchmal länger dauert (siehe die sogenannte Euro-Krise, die eigentlich eine Schuldenkrise ist).

Dienstag, 6. November 2012

Internets

Ja, ihr habt richtig gelesen, das ist kein Schreibfehler, der Plural von Internet ist Internets.
Ups, denkt ihr nun, was soll das denn, es kann doch nur eines geben. Aber wenn ihr genau hinseht, dann gibt es da eine Entwicklung in diese Richtung, dass das Internet nicht mehr offen ist und nicht mehr alles untereinander verbunden ist.

Wie ist das mit Facebook? Das ist ein in sich abgeschlossenes System, mit eigener e-mail, eigenem Chat, seine "Homepage" kann man nur sehr rudimentär gestalten. Gibt es dort vielleicht die Möglichkeit via RSS einen Feed zu abonieren? Weit gefehlt, man muss immer auf Facebook-Homepage gehen, um auch ja die Werbung zu sehen.
Wie ist das bei Apple? Wer schreibt dort vor, nach welchen Richtlinien dort Apps veröffentlicht werden können und was wir via iTunes hören und sehen können?
Wer kontrolliert, welche Bücher auf den Kindle kommen, und auch wieder gelöscht werden?
Übrigens kann man nur Bücher von Amazon auf dem Kindle lesen. Andere offene Formate wie ePub funktionieren nicht.
Die sogenannten Eco-Systeme (Windows, Android, Apple, Amazon (über RIM und Nokia braucht man eigentlich nichts mehr schreiben)) versuchen gleichzeitig neben den Softwareangeboten auch eigene Netze aufzusetzen, Google will sogar eigener Glasfasernetzbetreiber sein.
Auch verschiedenen Regierungen wie China versuchen das "lokale Internet" nach aussen abzublocken und dementsprechend zu zensieren. Das heisst, es gibt dann ein Chinesisches LInternet mit eigener Suchmaschine, eigenem Facebook, eigenem Twitter...
Auch in vielen anderen Ländern ist die Zensur so gross, dass fast von einem eigenem Netz gesprochen werden kann.
Google veröffentlicht regelmässig Reports, wieviele Zensuranträge jährlich von den Regierungen gestellt werden. Auch sehr interessant ist z.B. dieses Statement von Google:
"We received a request to remove 70 YouTube videos for allegedly violating the German Children and Young Persons Act. We restricted some of the videos from view in Germany in accordance with local laws." Das hört sich so an, wie wenn Google entscheidet, was sie entfernen. Ob das dem deutschen Recht genügt ist etwas anderes.

Das Konzept des Internet ist Offenheit, mit offenen Standards, und dies versucht man durch solche Ansätze zu torpedieren, bzw. die Macht als Konzern oder Land auszubauen und zu festigen.

Montag, 29. Oktober 2012

Consumer Devices

For a change a blog entry in English... Everybody knows our new gadgets now, also called iPad, smartphone, etc.
of course with Linux ;-)

Did you ever wonder why they are so popular? Of course, they are cool, and handy (think of the German word for a mobile phone!) and can do a lot of things. We also call them computers, but there is a big difference to the personal computer. For most of the so called apps you just consume content, very seldomly you provide content (picture sharing on Facebook is no real content).
More & more the industries provide other content via these devices, like streaming not only on demand videos but also soaps, including advertisements. They just discover the internet as another channel to distribute this kind of stuff. Just view these tablets, smartphones, etc. as another form of a TV. It's only another distribution channel (this is an approach that the music & print industry still did not get).

Samstag, 27. Oktober 2012

Kulturindustrie

Industrien gibt es inzwischen viele. Last uns zuerst einmal klären, was der Begriff bedeutet. Er kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Betriebsamkeit, Fleiß
Die Merkmale sind Massenproduktion, Automatisierung und Arbeitsteilung.
Und die Industrien produzieren etwas, jedenfalls die meisten. Die Finanzindustrie behauptet, dass sie etwas produziert, das sehe ich nicht ganz so, von notwendigen Rettungen verschiedenster Banken einmal abgesehen. Bei der Musikindustrie wird zwar etwas produziert, es fragt sich nur von wem. Ich denke, eher von den Künstlern aber nicht von der Industrie oder den sogenannten Verwertungsgesellschaften.
Was ist dass Ziel jeder Industrie? Automatisierung.
Und das Ziel der Automatisierung widerspricht vom Prinzip her komplett kreativen Ansätzen, die man einfach braucht um Dinge wie Bücher, Musik, Kunst, Filme etc. herzustellen.
Das funktioniert ganz gut mit BlockBustern, das ist wirklich industriell, weil in diesem Fall Massenware hergestellt wird.
Aber mit richtiger Kunst und Kultur hat das nichts mehr zu tun. Deswegen bin ich immer skeptisch, wenn sich der Begriff "Industrie" einmischt, dann geht von dem speziellen Etwas der Kreativität ein grosser und wichtiger Teil verloren. Oder mit anderen Worten, eine Kulturindustrie ist ein Widerspruch in sich.




Sonntag, 14. Oktober 2012

Kreativität & Eigentum

Wo kommt eigentlich unsere Kreativität her? Jedenfalls haben manche Leute Kreativität, oder besser, ich glaube, dass jeder kreativ sein kann, wenn er nur will. Natürlich in bestimmten Grenzen, aber das ist ja bei allen Fähigkeiten so. Ist die Kreativität angeboren? Oder erlernen wir diese Fähigkeit? Auch hier denke ich, dass man sich beliebig streiten kann, ein Teil ist angeboren und einen Teil kann man erlernen und/oder sich erarbeiten.
Mir ist aber ein anderer Punkt wichtig, nämlich dass für jedes Ergebnis einer kreativen Aktion eine Anregung, ein Trigger notwendig ist. Und diese Anregung kommt meiner Meinung nach zu 99% immer von außen, wie eine Störung, in diesem Fall handelt es sich aber um eine positive Störung. Und der, den wir als kreativ bezeichnen hat diese Anregung benutzt, etwas neues zu “erschaffen“. Diese Anregungen können Gespräche sein oder auch visueller Art. Das heisst auch, dass wir unsere Umgebung dazu brauchen, um kreativ zu sein. Und die Kreativen schaffen dann mit ihrer Arbeit etwas neues.
Heutzutage ist es auch so, dass einer allein eigentlich nichts mehr erfinden kann, dazu braucht es ein Team, und das hat Günter Behnisch, der Architect des Münchner Olympiastadions einmal schön gesagt. Sein Büro und Name sei nur eine Marke/"Brand", und dahinter arbeitet ein ganzes Team um z.B. einen Auftrag zu realisieren.

Leute, die etwas körperliches geschaffen haben besitzen es dann auch (es gibt einen Unterschied zwischen Eigentum und Besitz), meistens sind sie auch Eigentümer des Gegenstandes. Und aus dem Geschaffenen können sie dann Geld machen, indem sie es verkaufen.

Übrigens gibt es die Vorstellung von Eigentum erst, nachdem die Menschen sesshaft wurden. Bei Nomaden findet man diese Vorstellung eines Eigentums nicht, da gehört allen alles.
Nun gibt es seit dem 18. Jahrhundert die Vorstellung des geistigen Eigentums.
Ich finde es richtig, dass mit der Schaffung von etwas neuem einem auch das Recht zusteht, daraus Kapital zu schlagen, aber die heute geltenden Regelungen zum Schutz des Eigentums, auch im Rahmen der Patentrechte, schiessen über das Ziel hinaus. Wenn sich Firmen Arzneimittel patentieren lassen, indem sie nur kleine Veränderungen an schon seit Jahrtausenden vorkommenden Stoffen vornehmen und daraus dann erheblich Kapital schlagen, ist das nicht richtig.
Das gleiche sieht man z.B. bei den Patentstreitigkeiten zwischen den Handyherstellern, wenn sie sich z.B. patentieren lassen, wie man über den Bildschirm streicht.
Jeder, der etwas erfindet soll für eine Zeit geschützt werden, und damit für seine Erfindung bezahlt werden, das ist ok, aber es wird übertrieben.
Und um den Bogen zu der Kreativität wieder zu schliessen: Wir bekommen viel von der Gemeinschaft um kreativ sein zu können, also können wir auch wieder viel zurückgeben weil wir das Neue auf Basis der gesamten Inputs aus der Gemeinschaft geschaffen haben.

Dienstag, 9. Oktober 2012

Geschenk der Eltern

Darüber nachzudenken kommt erst später...
Als Kind denkt man da nicht dran, man ist einfach da. Als Jugendlicher will man sich abgrenzen, auf eigenen Füßen stehen, etwas bewegen. Und irgendwann, später, hoffentlich wenn die Eltern noch leben, kommen dann die Gedanken.
Für mich haben mir meine Eltern etwas geschenkt, was einzigartig ist, nämlich die Gelegenheit zu leben. Und wir hier in unseren westlichen Gesellschaften haben, denke ich, ein gutes Leben. Wenn ich die Nachrichten von Folterungen der Kinder sehe, ist das nicht immer so.
Aber wir hier haben die Gelegenheit das Leben zu geniessen, zu gestalten. Auch wenn es nicht immer einfach ist.
Trotzdem: DANKE!

Freitag, 5. Oktober 2012

Fremdbestimmung

Im Radio hörte ich, dass sie Kinder fragten, "Was ist der wichtigste Mensch für Dich in Deinem Leben", und nach einiger Zeit kristallisierte sich heraus, dass das sie selber waren.
Es ist normal in der Entwicklung vom Kind zum Erwachsenen, dass man merkt, dass die Eltern nicht mehr alles bestimmen. Wie man heute so schön neu-deutsch sagt, die Eltern werden mehr zum Coach. Jedenfalls so lange sich die Kinder coachen lassen.
Während der Kindheit sind wir größtenteils fremdbestimmt, die Eltern oder andere Erwachsene treffen für uns die Entscheidungen. Und je erwachsener wir werden umso mehr bestimmen wir selbst unser Leben, wie und was wir tun. Wenn nun ein aus unserer Sicht externes Ereignis eintritt wie eine Naturkatastrophe, Tod, Kündigung usw. verlieren wir diese Macht der Selbstbestimmung. Wir können dann viele Dinge nicht mehr selbst beeinflussen, steuern und entscheiden, und das führt häufig zu Frustration. Wir verlieren die Kontrolle über unser Leben, jedenfalls können wir dann wesentlich weniger kontrollieren als wir es gewohnt sind. Wir sind abhängig von den Entscheidungen anderer.

Sonntag, 30. September 2012

Das kostet aber was!

"Das kostet aber was!" hab ich jetzt ein paar mal gehört. Und zwar für total idiotische Sachen. Hier zwei Fallbeispiele.
Wir sitzen in einem vollen Biergarten, an einem Tisch, 10m von uns weg, sitzt ein Mann mit einem Kalb riesengroßen Hund. Und wenn sich der bewegt, fliegt schon mal der Schwanz hin und her, und manchmal bleiben dann auch ein paar Tropfen von seinem Mundwasser (heisst das so?) auf anderen Personen liegen. Dafür braucht sich der Hundehalter natürlich nicht zu entschuldigen, weit gefehlt! Gott sei Dank nehmen es die anderen Leute mit Humor, sind offensichtlich RinderHunde-Liebhaber.
Dann will ich von dem Hund ein Foto machen und der Hundehalter sagt "Das kostet 5€, vorher bezahlen". Es sollte witzig sein, ich empfand es nicht so.
Ich sitze im Zug, fahre von der Wiesn nach Hause. An meinem Tisch sitzt ein Nicht-Paar, das am Morgen den ersten Zug aus Regensburg genommen hat, um 05:30, und den ganzen Tag über beim Wandern war. Und kurz vor der Zugabfahrt kommt noch ein junges Mädchen dazu, etwas angetrunken von der Wiesn.
Sie erzählt lustige Geschichten von der Wiesn und hat Bedenken, ihren Ausstieg zu verpassen.
Nachdem es das Mädchen ohne Probleme geschafft hat auszusteigen, mokieren sich die beiden Wanderer. Er sagt, er musste sie die ganze Zeit ansehen, sie darauf, "Sie hatte ein Föhn-Kleid an (Dirndl), mit schöner Aussicht auf die Berge". Und er meint, "Das war jetzt Comedy im Zug".
Die nächste Station will ich aussteigen und sage "Darf ich bitte raus", und er meint dazu "Des kost jetzt aber was". Ich biete ihm daraufhin seine Bierdose an, die er hinter dem Tisch versteckt hat und nicht mehr trinken will. In der Bahn darf man ja keinen Alkohol mehr zu sich nehmen.
Was ist das für eine dumme Aussage? Denken die Leute nur ans Geld? Muss man nun für jeden kleinen Gefallen - wenn es sich in diesen Fällen überhaupt darum handelt - etwas zahlen? Vielleicht weil sie kein Geld mehr haben?
Ich finde solche Aussagen jedenfalls nicht witzig.

Donnerstag, 27. September 2012

Talent

Eine sehr interessante Frage ist schon einmal herauszufinden, welche Talente man hat. Eltern und Lehrer können das normalerweise nicht, ausser für das Gebiet, auf dem sie Experte sind. Diese Sichtweise geht zurück auf Sokrates, der gesagt hat, man muss sich überlegen, was man machen will, und dann sucht man sich jemand, der auf diesem Gebiet Experte ist und geht bei ihm in die Schule. Andererseits kann man natürlich nicht beliebig viele Dinge ausprobieren, d.h. WAS man machen will ist immer noch problematisch herauszufinden.
In früheren Zeiten war das nicht so problematisch. Wenn man in eine Bauernfamilie hineingeboren wurde, wurde man Bauer, und die Eltern waren natürlich Experten auf dem Gebiet und haben den Kindern alles Notwendige beigebracht.
Doch wie sieht es heute aus. Irgendwann entscheiden wir uns für einen Beruf, gehen in die Lehre, studieren etc. Gehen wir auch davon aus, dass wir einigermassen Talent dafür haben, und gute Lehrer, die uns die notwendigen Kenntnisse für den Beruf vermittelt haben.
Nun ergeben sich in unserer aktuellen Gesellschaft zwei Probleme, die diametral sind.
Einerseits erhöht sich die durchschnittliche Lebensdauer und damit auch die Dauer, wie lange wir arbeiten müssen, ob das heute nun schon alle zugeben wollen oder nicht. Und damit müssen wir immer länger einen oder während der Lebensarbeitszeit (vernachlässigen wir Zweit-Jobs) mehrere Jobs machen und brauchen dafür die entsprechende Ausbildung.
Andererseits werden die Innovationszyklen immer kürzer, d.h. immer schneller kommen nicht nur neue Generationen von Geräten und Anforderungen auf uns zu, sondern auch Revolutionen, in dem Sinn, dass komplett neue Ansätze entstehen. Wir wissen heute gar nicht, welche Talente in den nächsten 10-20 Jahren benötigt werden, wie sollen wir dann heute entscheiden, welche Talente wir fördern? Und dadurch, dass die Zyklen so schnell sind, werden wir uns auch dementsprechend schnell anpassen müssen. Und das geht dann in die Richtung "lebenslanges Lernen". Die aus meiner Sicht dafür notwendige Förderung kann nur darin bestehen, die lebenslange Neugierde zu fördern.
Literatur dazu: Markus Hengstschläger, "Die Macht der Gene"
Podcast: http://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/eins-zu-eins-der-talk/markus-hengstschlaeger-104.html

Mittwoch, 26. September 2012

Kommunikation versus Sprechen

Mit unseren neuen Medien kommunizieren wir mehr und mehr. Was ich damit meine, ist, dass wir sehr viel schriftlich beschreiben, bzw. auch mit aufgenommenen Videos. Und das ist etwas anderes, als wenn man mit Leuten spricht. Denn beim Sprechen bekommen wir eine direkte Rückmeldung von unserem Gegenüber. Diese Rückmeldung kann auf verschiedenen Wegen passieren - über Telefon nur akustisch - oder Rückmeldungen via Körpersprache bei einem direkten Gespräch. Und diese Rückmeldung passiert sofort. Wir haben keine Möglichkeit, das gesagte noch einmal zu korrigieren, was gesagt ist, hat den Mund verlassen und kann nicht mehr rückgängig gemacht werden. Es kann vielleicht relativiert werden, ergänzt werden, etc., aber es ist gesagt.

Wenn etwas geschrieben wird, ist es stark fixiert, man kann es vorher zig-mal redigieren, bevor es endgültig in die freie Welt entlassen wird. Und dann ist es geschrieben, und es kann sehr leicht wieder zitiert werden. Das hat den Vorteil, dass man sich nicht mehr so leicht herausreden kann, angenommen man wird korrekt zitiert und auch nicht aus dem Zusammenhang gerissen.
Andererseits ist es unheimlich schwer etwas so genau aufzuschreiben, dass es auch eindeutig ist. Das geht vielleicht mit Formeln in der Mathematik aber mit Prosa ist das unheimlich schwer. Noch schwieriger wird das, wenn man es in seiner Nicht-Muttersprache macht.

Freitag, 24. August 2012

Wahnsinn im Zug

Bei einer Bahnfahrt habe ich Gesprächen zuhören müssen. Zuerst ließ sich die Dame schon über die Jugendämter aus, die ihr die Kinder weggenommen haben, und den Mann, der ihre Kinder geschädigt hat, und die Pflegeeltern, die dann das Sorgerrecht einfach so bekommen, ohne dass die Mutter benachrichtigt wird. Es war einfach alles scheiße in Deutschland und schuld waren immer die anderen.
Dann kam der Schaffner zum Kontrollieren der Tickets und dann ging die Diskussion richtig los. Mit einem Bayern Ticket wollte die Dame mit ihren zwei Kindern fahren und mit einer weiteren Person. Das wäre ok gewesen. Nur hatte die weitere Person ebenfalls noch 4 Kinder, und das ist nicht erlaubt bei diesem Ticket. Es begann eine riesige Diskussion mit dem Schaffner. Der Schaffner erklärte es ihr freundlich und ausführlich. Und dann kamen Aussagen wie “Das steht so nicht da “, “Ihr seid ja nicht kinderfreundlich “, “Ich zahle gar nicht “, “Alles Scheiße in Deutschland “.
Ich musste den Schaffner richtig bewundern! Was sich die von solchen Personen manchmal anhören lassen müssen.
Da würde ich mich richtig freuen, wenn solche Personen nicht mehr in Deutschland leben würden.

Andererseits können Gespräche im Zug sehr informativ sein. Da erfährt man dann, wie es manchen Firmen geht und welche Aktien man verkaufen oder kaufen soll.
Es soll sogar Leute geben, die sind in der S-Bahn immer nur hin und her gefahren, weil sie wussten, dass dort immer viele Leute von einer Firma fuhren. Und die haben dann die Gespräche dieser Mitarbeiter belauscht.

Donnerstag, 23. August 2012

Always on

Heutzutage kann man immer online sein. Wir in der sogenannten ersten Welt, in der das Internet (fast) überall verfügbar ist. Auch gibt es keine richtigen Abschiede mehr, jedenfalls nicht, wenn man sich nicht trennen oder aus den Augen verlieren will, gibt es immer Möglichkeiten, das zu erreichen.
Aber ab und zu muss man sich zurückziehen können, entweder durch einfaches Ausschalten der gesamten Kommunikationsgeräte oder indem man sich auf eine Berghütte ohne mobiler Erreichbarkeit zurückzieht. In manchen Dritte Welt Staaten oder auch in Nationalparks soll es auch noch solche Flecken von nicht vorhandener Netzabdeckung geben. Manchnal brauchen wir die Möglichkeit uns zurückzuziehen, einen Schritt zurück zu machen und über die Dinge (noch) einmal nachzudenken, zu reflektieren.

Der andere Aspekt ist, dass es offensichtlich sehr schwierig ist, einen Facebook account zu löschen, wenn der InhaberIn verstorben ist. Das ist dann schon ein sehr komisches Gefühl, wenn man von Facebook die Nachricht bekommt "Ein Freund von Dir hat Geburtstag", und man weiss dass dieser Freund schon lange verstorben ist.

Mittwoch, 22. August 2012

Beziehungen

Aus Gesprächen herauszufinden, wie die einzelnen Partner zueinander stehen, ist sehr schwierig.
Es gibt Beziehungen, die sehen nach außen hin super aus (sehr schön dargestellt in “Best Exotic Marigold Hotel“), doch in Wahrheit sind sie schon total zerrüttet.
Beobachtet mal während einer Party intensiv ein paar Pärchen.
Am Anfang einer Beziehung ist natürlich noch alles in Ordnung, doch in längeren Beziehungen können schon Probleme sichtbar werden.
Wird offen und intensiv über Sex gesprochen? Das scheint mir manchmal eine Ersatzhandlung zu sein, heißt, es muss darüber gesprochen werden weil es nicht mehr - so oft - praktiziert wird.

Der eine Partner erzählt etwas und der andere korrigiert immer. Auch nicht gerade toll.

“Was, du trinkst noch ein Bier/rauchst noch eine Zigarette“, trägt auch nicht gerade zur Stimmung bei.

Montag, 20. August 2012

Sozialdruck

Schon beim Essen und Trinken gibt es einen sozialen Druck. Das fängt damit an, was man bestellt. Es gibt Untersuchungen, dass Männer schwerere Kost bevorzugen, jedenfalls wenn sie in Gemeinschaft mit anderen Leuten essen. Da wird man schief angesehen, wenn man nur einen Salat bestellt. Und die Frauen achten auf die schlanke Linie.
Auch interessant, wie wir uns beim Essen manipulieren lassen, wie das Essen positioniert wird, welche Farbe das Geschirr hat,...
Das Gleiche gilt natürlich auch für die Getränke, Männer trinken im Vergleich zu Frauen mehr Bier als Wein.
Interessant ist auch, dass sich beide Partner in einer längeren Beziehung angleichen.
Und bei Jugendlichen ist es wirklich - immer noch -so, dass man aufgefordert wird, mitzutrinken/rauchen/kiffen. Ansonsten wird man aus der Gemeinschaft ausgeschlossen.

Sonntag, 12. August 2012

Erbgut


Was und welche Eigenschaften eines Menschen - das gleiche gilt bestimmt auch für Tiere - ist vom Erbgut vorgegeben und bestimmt, welche Eigenschaften bestimmt die Umgebung, und welche Eigenschaften kann man selbst aktiv oder passiv beeinflussen?

Die Diskussionen wird es bestimmt noch lange geben.
Es wird zum Beispiel schon im Mutterleib entschieden, welche Gene ein und ausgeschaltet werden, und dies kann sich auf verschiedenste Krankheiten auswirken.
Ist das dann ein genetischer Faktor? Ich würde eher sagen, das ist ein Umweltfaktor. Aber egal, das wichtige ist eigentlich, dass man dies beeinflussen kann.